Welches Lastenrad passt zu meinem Unternehmen?
9. Mai 2023
Gut gerüstet auf den täglichen Transportwegen
Für alle, die ihre Alltagswege im Job und privat am liebsten mit dem Rad zurücklegen und auch regelmäßig schwere Lasten radelnd transportieren möchten, bietet sich die Nutzung eines Lastenrads geradezu an: Durch ihre stabile Bauart und die Möglichkeit zu An- und Aufbauten sind sie optimal geeignet, um auch größere Lasten sicher von A nach B zu bringen. Damit sind sie ein echter Bonus für viele Unternehmen!
Wozu ein Lastenrad? Die Vorteile auf einen Blick
- Lastenräder sind wahre Platzwunder: Hier lässt sich vieles verstauen und sicher durch den Verkehr transportieren.
- Lastenräder sparen Kosten: Ausgaben für Benzin, Haupt- und gegebenenfalls Abgasuntersuchung, Steuern, Kfz-Versicherung oder teure Verschleißteile fallen nicht an. Damit sind Lastenräder auf Dauer auch gut für den Geldbeutel.
- Lastenräder sind klimafreundlich: Beim Lastenrad-Fahren entstehen keine Emissionen.
- Parkplatzsuche adé: Wenn keine anderen Verkehrsteilnehmenden dadurch behindert werden, kann das Lastenrad schnell und unkompliziert direkt am Zielort geparkt werden.
- Staufrei durch den Großstadt-Dschungel: Mit dem Lastenrad lassen sich Staus vielfach problemlos umfahren – etwa durch die Nutzung von Radwegen, die auch mit elektrischen Lastenrädern befahren werden dürfen.
Aber welches Lastenrad eignet sich für welche Bedürfnisse am besten? Das inzwischen große Angebot an verschiedenen Modellen kann zunächst überfordern. Zeit, Durchblick zu schaffen!
Wie viele Räder sollen es sein? Zwei- und Dreirädrige Lastenräder
Eine Grundsatzentscheidung bei der Anschaffung eines Lastenrads betrifft die Anzahl der Räder. Mit einem zweirädrigen Modell – auch Einspurrad genannt – ist man dynamischer unterwegs und kann sich bei hohem Verkehrsaufkommen leichter an wartenden Autos vorbeimanövrieren. Denn zweirädrige Modelle sind flexibel und sportlich in der Handhabung. Ein weiterer Vorteil: Das Fahrgefühl kommt dem eines klassischen Fahrrads sehr nahe. Das hängt auch mit der Lenkung zusammen, denn hier steuert der Lenker über Stangen oder einen Seilzug das vordere Rad direkt an.
Damit Rad und Mensch zum Dream-Team werden, ist für das zweirädrige Lastenrad allerdings auch etwas Sportlichkeit hinter dem Lenker gefragt: Im Vergleich zur Variante mit drei Rädern ist es hier schwieriger, das Gleichgewicht zu halten – besonders, wenn viel Gewicht transportiert wird.
Typische Modelle mit zwei Rädern
Longtail oder Backpacker
Dieses Modell eignet sich wunderbar für den Transport schwerer Gegenstände: Es hat einen sehr stabilen Gepäckträger hinten, auf dem auch Sperriges mit einer zusätzlichen Sicherung gut transportiert werden kann. Auch bis zu zwei Kinder können so mitgenommen werden. Ein weiterer Vorteil: Auf dem Backpacker oder Longtail radelt es sich wie auf einem „normalen“ Fahrrad.
Long John
Dieses Lastenrad hat einen verlängerten Radstand, die Ladefläche befindet sich zwischen Lenker und Vorderrad. Bis zu 150 Kilo können mit dem Long John transportiert werden.
Post-Fahrrad
Diese Variante, auch Bäcker-Fahrrad genannt, zeichnet sich besonders durch den tiefen Einstieg und eine hohe Stabilität aus. Hier gibt es eine vor dem Lenker platzierte Ladefläche und zusätzlich einen hinteren Gepäckträger. Für mittelgroße Lasten ist das Post-Fahrrad sehr gut geeignet.
Dreirädrige Lastenräder
Für alle, die besonders viel transportieren möchten, bietet das dreirädrige Lastenrad – auch Trike genannt – mehr Stauraum. Die Ladebox ist häufig vorne angebracht. Das Trike ist generell sehr stabil und kippt daher weder im Stand noch bei niedriger Geschwindigkeit um.
Das Plus in Sachen Stabilität und Platz bedingt umgekehrt, dass diese Variante im Vergleich zu den wendigeren Zweirädern etwas weniger sportlich und mit geringerem Tempo unterwegs ist. Das Lastenrad mit drei Rädern eignet sich also besonders gut für alle, die es im Alltagsverkehr standsicherer angehen und regelmäßig viel transportieren möchten. Dreirädige Lastenräder gibt es mit zwei verschiedenen Lenkungsarten:
- Neigetechnik: Hier ist ein wenig Übung gefragt, denn in der Kurve muss sich der Fahrer oder die Fahrerin wie beim Motorradfahren mitneigen. Der Vorteil: Lastenräder mit dieser Lenkvariante sind wendiger – auch bei voller Beladung.
- Drehschemel-Lenkung: Hier drehen sich die Räder, der Lenker und auch der Kasten beim Lenken mit. Das fühlt sich erstmal ungewohnt an, lässt sich aber mit etwas Übung schnell meistern.
Zusätzliche Unterstützung auf den täglichen Transportwegen: Vorteile des Elektro-Lastenrads
Auch mit vollbeladenem Lastenrad problemlos alle Wege meistern? Elektrische Unterstützung macht es möglich. Der Motor ist beim elektrischen Lastenrad je nach Modell im Tretlager, im Hinterrad oder im Vorderrad eingebaut. Die elektrische Unterstützung ist optional und kann jederzeit abgeschaltet werden.
Mit vollgeladenem Akku schafft das Elektro-Lastenrad häufig eine Distanz von bis zu 60 Kilometern, bevor es wieder aufgeladen werden muss. Sehr praktisch ist dabei auch das Bedienelement, das bei elektrisch unterstützten Lastenrädern am Lenker angebracht ist: Hier findet sich nicht nur ein Knopf zum Ein- und Ausschalten des elektrischen Antriebs, sondern auch ein Stufenregler, mit dem sich die Unterstützungsleistung individuell anpassen lässt.
Motorentypen bei Lastenrädern
Je nach Einsatzzweck des Lastenrads ist auch die Wahl des richtigen Motors nicht unerheblich.
Wer viel und schwer transportieren muss und mit dem Lastenrad weite Strecken und Steigungen zu bewältigen hat, ist mit einem Mittelmotor am besten beraten: Die Antriebskraft wird bei dieser Motorenvariante optimal auf die Tretkraft abgestimmt. Elektro-Lastenräder mit Mittelmotor sind die häufigste Variante und sehr beliebt.
Elektrische Lastenräder mit Front- und Hecknabenmotor sind zwar preislich günstiger, haben aber oft einen großen Nachteil gegenüber Rädern mit Mittelmotoren: Steile Anstiege können insbesondere ältere Nabenmotoren überfordern, da die Wärme nicht optimal abgeleitet wird und in der Folge nicht die volle Leistung abgerufen werden kann.
Gibt es Fördermöglichkeiten für die Anschaffung eines Lastenrads?
Ein gutes Lastenrad hat seinen Preis – mindestens 1.000 bis 1.500 Euro müssen für Lastenräder ohne Elektro-Antrieb einkalkuliert werden. Höherwertige Modelle sowie Varianten mit Elektro-Antrieb gibt es ab circa 3.000 Euro.
Bundesweit fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle die Anschaffung von Lastenrädern mit E-Antrieb für den gewerblichen Gebrauch mit bis zu 3.500 Euro, hier gib es mehr Infos. Diese Förderung kann teilweise auch um weitere Programme der Bundesländer und Kommunen ergänzt werden. Für Privatanschaffungen gibt es keine bundesweiten Förderungen, aber eigene Förderprogramme der Bundesländer und Kommunen. Eine Übersicht zu den Fördermöglichkeiten in Hessen gibt es hier.
Dienstradleasing für Lastenräder
Ein Bikeleasing ist auch für Lastenräder problemlos möglich: Hierfür schließen Sie mit einem Anbieter Ihrer Wahl einen Rahmenvertrag ab. Da die monatlichen Leasinggebühren vom Bruttogehalt der Mitarbeitenden abgezogen werden, sinkt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch das zu versteuernde Einkommen. Das Unternehmen wiederum kann die Leasingraten als Betriebskosten absetzen und im Rahmenvertrag zusätzlich auch Versicherungen abschließen, um im Fall von Diebstählen, Unfällen oder anstehenden Reparaturen bestmöglich vor weiteren Ausgaben geschützt zu sein.